An diesem nasskalten Maimorgen sind wir nur ein kleines Grüppchen, das sich zur Vogelbeobachtung am Bildweiher trifft. Begrüsst werden wir von einem singenden Grünfink, der in einiger Distanz zuoberst auf einer Birke sitzt. Kaum gesehen, wird er von drei Staren verjagt. Beim Blick über die Wiese staunen wir über die zahlreichen Blässhühner, die dort Futter suchen. Ihre Artgenossen im Wasser und Schilf sind am Streiten oder am Brüten. In unmittelbarer Nähe von drei prächtigen Stockenten-Erpeln baut ein Teichhuhn sein Nest. Gut versteckt im Schilf zupft es Schilfröhricht und Blätter aus dem Boden. Eine anstrengende Arbeit, wie es scheint.
Wir sind erstaunt, dass ein Gänsesäger noch allein auf dem Weiher schwimmt. Schön ist er. Unsere Beobachtungen werden vom unermüdlichen Gesang stimmfreudiger Vögel wie Zaunkönig, Zilpzalp, Gartenbaumläufer und Mönchsgrasmücke begleitet. Eine schwatzende Wacholderdrossel fliegt über uns hinweg und setzt sich in eine Baumkrone. Und während wir ein grösseres Nest in der Astgabel eines toten Baums untersuchen, fliegt ein Trupp Rauchschwalben über das Gebiet. Später, auf der anderen Seite des Weihers, sehen wir dass das Nest nicht leer ist. Der Schwanz einer Rabenkrähe ist zu erkennen.
Wir freuen uns über Sumpf- und Blaumeisen, Amseln und hübsche Spatzen. Und ganz am Schluss, durchnässt und mit klammen Fingern, entdecken wir drei Trauerschnäpper, eine Rohrammer und zwei Gartenrotschwänze im Schilf. Und den Teichrohrsänger sehen wir zwar nicht; doch er ist nicht zu überhören. Ein wahrlich schöner Abschluss.
Bericht: Beatrice Heilig
Foto: Ruben Lippuner (Symbolbild)