Nach der Sommerpause stand heute der erste Vogelspaziergang am Sonntagmorgen bevor. Vier verschiedene Gebiete werden in den nächsten Monaten besucht.
Heute hat sich ein kleines Grüppchen Interessierter beim Friedhof Feldli getroffen und wurde gleich zu Beginn von pickenden und rufenden Buchfinken empfangen. Die vielen Nüsschen auf den Thujabäumen werden von Amseln und Buchfinken geschätzt. In den Laubbäumen hören wir Kohl- und Blaumeisen schnattern und sehen sie immer nur kurz in Bewegung. Ein Wintergoldhähnchen hören wir und die vielen Stare im Hintergrund rufen einander zu, fliegen weg und wieder zurück oder hocken vergnügt beisammen auf den Baumspitzen. Die Ringeltaube oben auf der Tanne sieht etwas mitgenommen aus. Vermutlich hat sie ihr Gefieder noch nicht gepflegt. In einer Fülle von Eibenfrüchten sitzt eine junge Amsel. Ihr helles braun gestricheltes Kleid erstaunt uns. Es sind sie, die Amseln, die heute am zahlreichsten zu beobachten sind. Die Blaumeisen turnen an den Birkenzweigen und fordern unsere Beobachtungsfähigkeit heraus. Sie sind besonders flink. Auch die Kohlmeise hören wir oft und müssen die Zweige genau absuchen, um sie auch zu entdecken.
Und immer wieder der Blick in den Himmel. Da sind Tauben, Rabenkrähen und Kleinvögel unterwegs, – und zu unserem grossen Erstaunen entdecken wir in grosser Höhe 6 Mauersegler. Die sind sicher auf ihrer Reise in den Süden vom Wetter aufgehalten worden.
Beim Krematorium können wir kurz eine Sumpfmeise sehen, bevor sie im herbstlich gefärbten Busch verschwindet. Und beim Bewundern der prall vollen Schwarzdornbüsche sehen wir ein Rotkehlchen, das wie auf dem Laufsteg auf einer Betonmauer steht und seine rote Brust zeigt. Zwei Kernbeisser zuoberst in der Krone halten lange still, damit wir sie ausführlich beobachten können. Prächtig!
Und dann eine Drossel auf einer Tannenspitze. Erst beim genauen Hinschauen und Nachschlagen im Buch sind wir sicher, dass es eine junge Misteldrossel ist. Später, über die lärmige Autobahn hinweg, sehen wir noch drei weitere Mistel- und eine Singdrossel. Einen überfliegender Greifvogel können wir nicht erkennen. Seine dunkle Silhouette verschwindet bald hinter einem Fabrikgebäude.
Später dann das Hausrotschwanzweibchen. Die Autobahn scheint es nicht zu stören. Es sitzt auf der Abgrenzung, fliegt weg und kommt wieder. Und bei der Bushaltestelle sitzt noch ein singendes Männchen auf dem Dachfirst.
Bericht: Beatrice Heilig