Am Samstagmorgen trafen wir uns um 9 Uhr vor dem Eingang des Walterzoos. Im Zoo empfing uns die Zoopädagogin Xenia und führte uns quer durch den Zoo an den Schimpansen, Löwen und Zebras vorbei zum untersten Teil des Areals. Dort hat der Walterzoo neben dem Savannenhaus einen neuen Naturlehrpfad und eine Igelpflegestation errichtet.
Xenia erzählte uns von der Vogelpflegestation, die der Walterzoo im Naturmuseum betreibt. Jährlich werden dort etwa 900 Vögel eingeliefert: Hausspatz, Schwarzspechte, Mauersegler, Waldkäuze und viele mehr.
Der Naturlehrpfad ist ein schön angelegter Rundweg, der aufzeigt, wie klein die Biodiversität in gepflegten Gärten mit englischem Rasen ist. Richtig gefährlich sind Lichtschächte, Mähroboter und Teiche ohne Ausstiegshilfen. Beim Mähroboter wäre es bereits besser, ihn am Tag und unter Aufsicht fahren zu lassen, dann werden keine Igel beim Nachtspaziergang zerschnitten. Ein wilder Garten mit vielen Kleinstrukturen hingegen bietet Insekten, Eidechsen, Igeln und vielen Vogelarten einen Unterschlupf und diverse Nahrungsquellen.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie man den eigenen Garten aufwerten kann. Vom Sichtschutz aus alten Ästen, über Gemüseschnecken, Steinhäufen und -mauern zu naturnahen Teichen mit Ausstiegshilfen: die Auswahl ist riesig! Und die Natur freut sich. Kaum war der Tümpel im Walterzoo ausgehoben, füllte der Niederschlag das Loch und die ersten Frösche waren eingezogen.
Danach konnten wir uns auf Spurensuche verschiedenster Tierarten machen im Parcours gleich nebenan. Sehr knifflig bei einigen Arten! Anschliessend erzählte uns Xenia vom Alltag auf der Igelpflegestation und vom Ablauf, wenn ein kranker oder verletzter Igel gefunden wird. Immerhin ein Drittel der Teils schwer mitgenommenen Igel kann später wieder freigelassen werden. Mehrere Mitarbeitende sind fast den ganzen Tag damit beschäftigt, sich um das Futter und die Sauberkeit in den Igel-Wannen zu kümmern. Im Sommer pflegen sie unterernährte Jung-Igel und im Spätherbst viele Igel, die zu schwach für den Winterschlaf sind.
Die Führung verging wie im Flug und schon verabschiedeten wir uns. Danach durfte jede*r noch selbständig auf Erkundungstour im Zoo gehen. Tiger, Chamäleon, Erdmännchen und Hyazinth-Ara bildeten so einen schönen Abschluss der morgendlichen Exkursion.
Bericht: Ruben Lippuner
Fotos: Ruben Lippuner & Franz Blöchlinger