Feldlerche: Vogel des Jahres 2022

Früher ein typischer Charaktervogel des Kulturlands, heute leider vielerorts ausgestorben: Die Feldlerche hat bei uns einen schweren Stand. Doch mit der Unterstützung von BirdLife kann sie ihre Jungen noch in der Schweiz aufziehen. Um diese Vogelart mit dem wunderschönen Gesang einem breiten Publikum bekannt zu machen, hat BirdLife Schweiz die Feldlerche zum Vogel des Jahres 2022 gekürt.

Brutbiologie

Feldlerchen legen ihre Eier in eine Mulde im hohen Gras. Dadurch ist ihr Nest sehr von Prädatoren wie Füchsen oder Mardern gefährdet. Auch aus der Luft droht Gefahr von Milanen oder Mäusebussarden, sollten diese das Nest entdecken. Die Feldlerchen-Eltern wissen aber um ihre kostbare und zugleich gefährdete Brut und landen jeweils weit weg vom Nest und trippeln dann zu Fuss durch die dichte Vegetation bis zu ihren Eiern oder Jungen. Durch die Evolution hat sich so eine gute Strategie zum Verstecken ihrer Nester entwickelt. Umso mehr gefährdet sind die Feldlerchen-Bruten aber vom Menschen.

Unterstützung für die Feldlerche

Gegen Traktoren oder Sensen haben weder die Eier noch die kleinen Küken eine Chance. Feldlerchen sind daher angewiesen auf brachliegende Flächen oder einen späten Schnitt der Wiesen. Manchmal brüten sie auch auf Maisäckern. Damit die Maispflanzen während der Brutzeit nicht zu schnell und dicht wachsen, gibt es die Möglichkeit, extra für die Feldlerchen mehr Platz zwischen den Reihen zu lassen. Dadurch erreicht mehr Licht den Boden und die Feldlerchen fühlen sich wohler in diesen Feldern. Ebenso gibt es Landwirte, die Feldlerchen-Fenster aussparen, wo sie nichts ansähen, um den bedrohten Wiesenbrütern zu helfen.

In der Ostschweiz brütet die Feldlerche leider fast gar nicht mehr. Nur noch im Kanton Appenzell Innerrhoden gibt es vereinzelte Brutplätze. In Regionen, wo es noch Feldlerchen gibt, organisieren lokale BirdLife-Sektionen Projekte, um Landwirte für die Bedürfnisse der Feldlerchen zu sensibilisieren und gemeinsam Massnahmen zum Schutz der Feldlerchen zu ergreifen, um diese Art so als Schweizer Brutvogel erhalten zu können.

Kurzdokumentation von BirdLife Schweiz

Achtung: grosser Jöö-Faktor bei den jungen Feldlerchen! ☺