Das Wetter war an diesem kühlen und bedeckten Sonntagmorgen nicht sehr einladend, dennoch fanden sich 11 Interessierte ein, um die Vogelwelt am Bildweiher genauer zu erforschen. Wegen der Pandemie teilten wir uns in 2 Gruppen auf und machten uns in entgegengesetzter Richtung auf den Weg. Bald waren die ersten Kohl- und Blaumeisen und aus dem entfernten Weiher die Pix-Rufe der Blässhühner zu hören. Aus dem Unterholz tönten die tick-Rufe des Rotkehlchens und im Geäst suchten die Sumpfmeisen nach Nahrung. Sumpfmeisen beginnen früh im Jahr zu singen und so war es auch an diesem Morgen: Zuerst aus der Ferne, dann ganz nah, waren die typischen, ziemlich monotonen und unverwechselbaren Gesangsreihen der beigen Vögel mit der schwarzen Kopfplatte zu vernehmen. Auf einem Baum liessen sich Grünfinken beobachten. Darunter befand sich ein einzelner Bergfink, der aus dem hohen Norden angereist ist. Wir waren erstaunt, wie all die vielen herbstlichen Beeren und Früchte an den Heckenpflanzen bereits „abgeweidet“ waren. Auf einem alten Ast suchte ein Kleiber in Rindenspalten nach fressbarem und ein Mäusebussard kam durch die alten, dürren Weiden geflogen. Als er uns erblickte, verschwand er sofort auf einen entfernteren Sitzast.
Der Weiher war zu einem Teil mit Eis bedeckt. Darauf ruhten Stockenten und Lachmöwen. Schnatterenten schwammen im Wasser. Ihr weisser Spiegel liess die Weibchen gut von den Stockentenweibchen unterscheiden. Nahe am Ufer verweilten 7 Teichhühner. Das sind aussergewöhnlich viele an einem einzigen Ort. Die Schnabelfarbe der Tiere hat verraten, dass es sich um Familientrupps handelte.
Die Vogelfütterungsstelle war von Spatzen, Meisen und Finken gut besucht. Ein Sperber hat das auch gemerkt und kam wie ein Pfeil angeflogen und verfolgte einen Kleinvogel vor unseren Augen. Die beiden verschwanden hinter dem Schilf und es ist ungewiss, wie die Aktion ausgegangen ist.
Autor: Franz Blöchlinger