Sehr wahrscheinlich hat an diesen Weihern noch gar nie eine organisierte Vogelexkursion stattgefunden. Jahrzehntelang war dies auch gar nicht möglich, weil das Areal nicht betreten werden durfte. Und die Weiher fanden – abgesehen von den vielen Mauerseglern, welche im nahen Tröckneturm nisten können – ornithologisch wenig Beachtung, auch wenn immer wieder vereinzelte Beobachtungen gemeldet wurden.
Unsere BirdLife-Sektion entschloss sich dennoch, einmal einen Versuch mit einer Sonntagsexkursion zu wagen. Und es hat sich gelohnt! An diesem milden, graunassen Vormittag im Dezember konnten schöne Beobachtungen gemacht werden.



Action auch im Winter
In den blattlosen, zum Teil sehr alten Bäumen konnten diverse Meisenarten, ein Buntspechtpaar, Kernbeisser, oder ein Kleiber schön beobachtet werden. Ein Wintergoldhähnchen suchte eine junge Birke oberhalb unserer Köpfe nach Nahrung ab, flog dann in eine nahe Tanne, wo sie weiterhin betrachtet werden konnte. Amseln holten die Früchte der Schlehen, Zaunkönige und Rotkehlchen hielten sich eher in Schilfnähe auf. Ein vorderseitig heller, grösserer Vogel schreckte plötzlich Kleinvögel
auf, verschwand dann aber sehr rasch wieder im Geäst. Das muss ein Sperber gewesen sein. Auf dem Wasser waren Gänsesäger, Stockenten und ein Teichhuhn zu beobachten.




Auch der Vogel des Jahres 2026 lebt hier
Der Eisvogel machte mit seinen hohen Rufen auf sich aufmerksam und verweilte lange Zeit auf Ästen über dem Wasser. Dieser wunderschöne, schillernde Vogel zog uns für lange Zeit in seinen Bann. Kein Wunder wurde er zum Vogel des Jahres 2026 gekürt.



Schönes Gebiet für Mensch und Tier
Ein kugelrunder Fuchs schlich sich zum Weiherrand hinunter. Offenbar hat er sehr schnell gemerkt, dass heute nichts zu holen ist und verschwand sogleich wieder in seinem Bau. Im Vergleich zum Bildweiher war der Autoverkehr viel weniger störend, wodurch auch die verschiedenen Rufe und Gesänge von Kleiber und Sumpfmeise etwas geübt werden konnten. Das Areal führte uns vor Augen, wie mit Aufwertungsmassnahmen eine für Mensch und Tier wertvolle, tolle Umgebung mit hoher Biodiversität geschaffen werden kann.



Text: Franz Blöchlinger
Fotos: Christian Hänni & Franz Blöchlinger