Die Natur hält oft Überraschungen bereit, auch an Orten, an denen man sie nicht vermutet. Letzte Woche hatten wir das Vergnügen, eine Vogelexkursion auf dem Ostfriedhof in St. Gallen zu organisieren, einem Ort, der sich schon mehrfach als Vogelparadies mitten in der Stadt entpuppt hatte.
Der Ostfriedhof bietet dank seiner vielfältigen Strukturen und naturnahen Gestaltung eine reiche Vielfalt an Lebensräumen für Vögel. Wir wurden von einem Konzert aus Vogelgesang begrüsst. Zwischen den Ästen der Bäume und den dichten Hecken tummelten sich zahlreiche Singvögel, die mit ihren Stimmen den Friedhof ertönen liessen. Wir entdeckten ein Blässhuhn, das gemächlich über den kleinen Teichen schwamm, und Ringeltauben, die in den Baumkronen rasteten. In den Büschen versteckten sich Zaunkönige und Amseln, während über uns ein Sommergoldhähnchen sein leuchtend gelbes Gefieder präsentierte.
Besonders auffällig waren an diesem Tag die Kohlmeisen, die in ungewöhnlich grossen Gruppen von bis zu 40 Stück durch die Baumkronen huschten. Vermutlich waren sie auf dem Zug zurück zu ihren Brutplätzen. Ihre lebhaften Rufe und ihr geschäftiges Treiben verliehen dem Friedhof eine besondere Atmosphäre.
Der Ostfriedhof ist nicht nur ein Ort der Trauer und des Gedenkens, sondern auch ein wertvoller Grünraum inmitten der Stadt. Seine vielfältigen Strukturen bieten nicht nur den Besuchern, sondern auch einer Vielzahl von Tierarten einen geschützten Lebensraum. Insbesondere für Vögel ist der Ostfriedhof ein wichtiger Nistplatz, der es ermöglicht, dass sich auch in städtischen Gebieten eine vielfältige Vogelwelt entwickeln kann.
Das Friedhofsteam pflegt den Ostfriedhof und macht dabei viel für die Natur. Durch gezielte Massnahmen wie die Anpflanzung einheimischer Pflanzen und die Schaffung von Rückzugsorten für Vögel tragen sie dazu bei, die Tier- und Pflanzenvielfalt auf dem Ostfriedhof zu erhalten.
Während wir die Kohlmeisen beobachteten, entdeckten wir plötzlich einen Gartenbaumläufer, der geschickt die Rinde eines Baumes nach Insekten absuchte. Sein braunes Gefieder passte sich perfekt der Baumrinde an, und nur durch sein emsiges Bewegen entdeckten wir ihn überhaupt. Es war faszinierend zu beobachten, wie er mit seinem spitzen Schnabel auf der Suche nach Nahrung war.
Die Exkursion hat uns einmal mehr vor Augen geführt, dass selbst inmitten einer urbanen Umgebung wertvolle Lebensräume für die Natur existieren können. Der Ostfriedhof ist nicht nur ein Ort der Ruhe, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten, insbesondere für Vögel. Als Naturschutzverein werden wir auch weiterhin unseren Beitrag leisten, um den Erhalt und die Förderung dieses besonderen Ortes zu unterstützen.
Fotos: Christian Maier
Text: angepasst von ChatGPT